DEICHMANN-Stiftung in Tansania:
Große Einrichtung für Computerausbildung im Süden des Landes eingerichtet
Zusammenfassung
Das Projekt
90 Computerarbeitsplätze in einer abgelegenen Region Tansanias bieten Platz, um jährlich 400 Personen im Umgang mit Computern auszubilden.
Die Wirkung
Die Lern- und Lebensbedingungen für über 70 Lehrkräfte, 1.600 Lernende, die Verwaltungsmitarbeitenden und mehrere Tausend Anwohner verbessern sich deutlich. Der Zugewinn an Wissen und Entwicklungsperspektiven hilft, dass die Menschen weniger Anlass haben, die Region zu verlassen. Der Ort und seine Umgebung bieten ein zunehmend attraktives Lebensumfeld. Gleichzeitig zieht das landesweit einzigartige Angebot qualifizierte Arbeitskräfte an.
Warum Hilfe nötig ist
Schwierige Rahmenbedingungen in abgelegenem Landesteil
Kleinbäuerliche Landwirtschaft ist Lebensgrundlage für einen Großteil der Bevölkerung im Tunduru-Distrikt. Die wichtigsten Feldfrüchte für die Selbstversorgung sind Reis, Mais, Bohnen und Gemüse. Verkauft werden Cashew-Nüsse, Reis und Ölsamen – sofern die Ernte das hergibt.
Hier hat das Hilfswerk wortundtat das Projekt KIUMA aufgebaut. Es umfasst Einrichtungen für Gesundheit, Bildung und kommunale Infrastruktur und genießt landesweit einen guten Ruf. Was bisher in der gesamten Region fehlte, war die Möglichkeit, einen Computerkurs zu machen oder im Internet zu recherchieren.
Die wenigsten Schülerinnen und Schüler, Studierende und Angehörige der KIUMA-Angestellten haben Computerkenntnisse. Auch die Bewohner des Distrikts sind mit IT- und PC-Kenntnissen nur in Ausnahmefällen vertraut.
Wie die Stiftung hilft
IT-Labs eingerichtet
Im Frühjahr 2023 hat KIUMA drei Klassenzimmer mit je 30 Computerarbeitsplätzen feierlich eröffnet. Das Projekt ermöglichten Mittel der DEICHMANN-Stiftung und eine Teilfinanzierung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Für Tansania ist das Angebot einzigartig
Eine IT-Ausbildungsstätte mit derart vielen Plätzen und einem Konzept, das neben den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften auch der Gesellschaft in der Umgebung zugutekommt, sucht im Land seinesgleichen. Der tansanische Staat hat es als Leuchtturmprojekt ausgezeichnet und ihm den Titel „Fackel von Tansania“ verliehen.
Was die Hilfe bewirkt.
Viele Menschen in der Region profitieren von den IT-Labs
Lehrkräfte weiterbilden
72 Lehrkräfte der verschiedenen Bildungseinrichtungen auf dem KIUMA-Gelände erhalten Schulungen im Umgang mit Computern. Anschließend können sie Fort- und Weiterbildungsangebote online wahrnehmen. Das verbessert das Know-how des Lehrpersonals. Zugleich erhöht das Angebot die Attraktivität der KIUMA-Schulen als Arbeitsplatz in einer sehr abgelegenen Region des Landes.
KIUMA-Verwaltung digitalisieren
Mit dem Zugang zum Internet lässt sich die gesamte Verwaltung von KIUMA nach und nach digitalisieren. Die Schulverwaltung greift auf Cloudservices zurück und empfängt oder tätigt Onlineüberweisungen, damit sich Zahlungen leichter verfolgen und gegebenenfalls einfordern lassen. Das Schulgeld wird zunehmend auf bargeldlosen Wegen entgegengenommen.
In der tansanischen Gesellschaft sind die Kenntnisse und technischen Mittel dafür vorhanden. Nun bietet KIUMA auch die entsprechenden Prozesse an.
Lernenden Computerkenntnisse vermitteln
Die rund 1.600 Schülerinnen und Schüler, Studierende und Auszubildende auf dem KIUMA-Gelände lernen, im Internet zu recherchieren, Office-Programme zu bedienen und Kommunikation per E-Mail oder Messenger-Diensten zu führen. Das bereitet sie auf einen Arbeitsmarkt außerhalb der Region vor und erhöht ihre Kompetenzen, in einer zunehmend digitalen Berufswelt.
Bewohnern der Region den Zugang zu Computern ermöglichen
Die IT-Labs werden in der Zeit, in der sie nicht für den Schulbetrieb und die Ausbildung des KIUMA-Personals benötigt werden, den Angehörigen der Angestellten und der in der Nachbarschaft lebenden Bevölkerung zur Nutzung angeboten. Sie belegen Computerkurse gegen kleine Aufwandsentschädigungen.
Die Lernmöglichkeiten tragen mit dazu bei, das Allgemeinwissenzu verbessern und die Lebensqualität in der Region zu steigern.
Hintergrund-Information
Isolierter Süden
Tansania gehört zu den ärmeren Ländern dieser Welt. Laut Human Development Report 2022 der Vereinten Nationen (Stand: 8/2022) belegt das Land Platz 160 von 191 (Deutschland: Platz 9). Der Süden des Landes, und dort insbesondere der Tunduru-Distrikt, würde – isoliert betrachtet – auf diesem Index deutlich schlechter platziert. Die Region war bis vor Kurzem von der Entwicklung des Landes weitestgehend abgeschnitten.
Von der Küste bis ins rund 500 Kilometer entfernt gelegene Songea im Landesinneren war die einzige Straße während der Regenzeit über viele Monate kaum befahrbar. Erst seit wenigen Jahren führt die Asphaltstraße durch die gesamte Region.
Partner für die Umsetzung
Zusammenarbeit seit 1977
Partner für dieses Projekt ist das Hilfswerk wortundtat.
Es schafft berufliche Perspektiven, wo die Teilhabe an der Gesellschaft bislang erschwert war, und eröffnet geistlich-seelische Entwicklungsperspektiven. Es bietet tatkräftige, individuelle Hilfe für Menschen, die von anderen Angeboten nur unzureichend erreicht werden und sorgt für liebevolle Zuwendung zu Menschen verbunden mit der Botschaft, dass jeder Mensch ein geliebtes Geschöpf Gottes ist. Die DEICHMANN-Stiftung unterstützt wortundtat seit 1977.