Nothilfe Libanon: Noteinsätze nach Erdbeben und bei Kälte im Libanon und in Syrien
DEICHMANN-Stiftung engagiert sich in Libanon und Syrien
Zusammenfassung
Das Projekt
In der Zusammenarbeit mit einem Partner im Libanon unterstützt die DEICHMANN-Stiftung immer wieder einzelne Einsätze des Partners.
Die Auswirkung
Abhängig vom Einsatz ist die Auswirkung unterschiedlich. Bei reiner Katastrophenhilfe – zum Beispiel nach Erdbeben oder in strengen Wintern – steht es natürlich im Vordergrund, das Überleben der Menschen in der akuten Krise zu sichern. Eine Wirkungsmessung im herkömmlichen Sinne ist daher nicht möglich. Bei anderen Projekten, in denen die Widerstandsfähigkeit der Betroffenen oder die Möglichkeiten, sich selbst zu helfen, ausgebildet werden sollen, verzeichnet der Partner gute Ergebnisse. Diese dokumentieren wir soweit es möglich ist.
Warum Unterstützung nötig ist
„Mit schätzungsweise 1,5 Millionen syrischen Flüchtlingen und etwa 13.715 Flüchtlingen anderer Nationalitäten ist der Libanon nach wie vor das Land mit der höchsten Pro-Kopf-Zahl an Flüchtlingen weltweit. Die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise des Landes sowie der Ausbruch von COVID-19 haben zu einem exponentiellen Anstieg der extremen Armut und der Schutzrisiken für syrische Flüchtlinge im Libanon geführt.“
(Bericht des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen, 4. Quartal 2022)
Auch weite Teile der libanesischen Bevölkerung leiden aufgrund der rasenden Inflation große Not.
Wie die Stiftung hilft
Aktuelle Beispiele für unterstützte Projekte
Erdbebenhilfe im Norden Syriens im Winter 2023
Das Erdbeben in der Türkei und Syrien hat sich inmitten eines kalten Winters ereignet. In Syrien verschlimmerte es die schwere wirtschaftliche und humanitäre Krise in Syrien, die durch den im Februar 2023 fast zwölf Jahre andauernden verheerenden Bürgerkrieg verursacht wird. Die Behörden koordinierten zwar Hilfsmaßnahmen auf lokaler Ebene, doch fehlen ihnen aufgrund des Krieges und der Wirtschaftskrise die Mittel für weitreichende Unterstützung. So sind sie auf Nichtregierungsorganisationen und die Vereinten Nationen angewiesen.
Im ersten Schritt deckte der Stiftungspartner den dringenden Bedarf an Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Kleidung für schätzungsweise 4.200 Haushalte. Im zweiten Schritt unterstützt er 1.000 Familien für rund ein Jahr mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln.
Damit Menschen den Winter im Libanon überleben
Zwischen November 2021 und März 2022 hat der Partner 5.914 Familien dabei unterstützt, den Winter zu überleben. 5.914 Familien, das bedeutete 25.469 Personen, von denen rund 13.000 unter 18 Jahren waren. Hilfe leisteten 19 Partner aus Kirchen und Nichtregierungsorganisationen in den Gouvernements Akkar, Beirut, Bekaa, Berglibanon und Nord. Die Helfer verteilten Decken, Matratzen, Planen, Jacken, Schals, Mützen, Teppiche, Notbeleuchtung und Heizöl oder Bargeld für Heizöl an syrische Flüchtlinge, Libanesen und ausländische Hausangestellte. Die Zusammenarbeit des Partners mit dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen stellt koordinierte Unterstützung sicher. Mit anderen Worten: Die Menschen werden nicht von unterschiedlichen Partnern mehrfach mit Hilfsgütern oder Geld versorgt.
Was die Unterstützung bewirkt.
Zusätzliche Stärkung der lokalen Wirtschaft
Stimmen aus der Region
Unterstützung wird dankbar aufgenommen
Die Kirche hat mich mit Lebensmitteln, Decken, Schuhen, Kleidung, Jacken und Spielzeug für meine Kinder versorgt. Wir haben eine medizinische Matratze für meine Tochter und Medikamenten bekommen und MERATH hat die Kosten für alle medizinischen Untersuchungen übernommen. Die Organisation ist eine ständige Hilfe für uns, besonders im Winter, wenn wir in der Landwirtschaft kein Geld verdienen können.
Die Helfer unterstützen uns, wo sie können, und sie behandeln meine Kinder, als wären es ihre eigenen.
Der Lebensmittelkorb deckt unsere Bedürfnisse ab. Das gibt uns ein Gefühl der Sicherheit. Ich fühle mich gestärkt und glücklicher, vor allem durch die Art und Weise, wie die Menschen meine Tochter behandeln. Ich schätze die psychologische Unterstützung, die sie ihr bieten. Sie erzählt allen, die sie kennt, von der Organisation und dass die alles für sie tut, was sie kann.“
Thamina,
30 Jahre alt, aus Homs in Syrien, verheiratet, drei Kinder. Eines wurde kurz nach Kriegsbeginn durch eine Granate schwer verletzt und benötigt noch immer Behandlung
Wafaa
(links) ist mit ihrer Familie 2012 aus Syrien geflohen. Sie lebt mit Mann, sechs Kindern, Schwester, Schwager und deren Sohn in einem unfertigen Gebäude, das aus einem Raum besteht. Es hat zwar gemauerte Wände, ist aber feucht und riecht muffig. Im Winter dringt Wasser ins Haus.
Wenn die Organisation Windeln hat, gibt sie mir welche. Sie gibt uns auch Lebensmittelgutscheine, Decken, Matratzen und Heizmaterial. Wir lernten die Kirche dort erst kennen, als wir wussten, dass sie Menschen wie uns hilft.
Als ich das erste Mal dorthin kam, fühlte ich mich wie an einem fremden Ort.
Als wir aber die Menschen hier kennenlernten und Zeit mit ihnen verbrachten, fühlten wir uns bald sehr wohl. Die Leute reden nicht hinter dem Rücken der anderen und fluchen nicht. Einige Leute aus unserer Gemeinschaft waren nicht erfreut darüber, dass wir die Kirche kennenlernten. Sie erzählten uns viele Lügen über die Leute und versuchten, uns Angst zu machen. Ich sagte ihnen, dass ich mir wünschte, wir wären alle wie Christen und hätten die Barmherzigkeit, Liebe und Ehrlichkeit, die sie in ihrem Herzen tragen.“
Partner für die Zusammenarbeit
In der Region gut vernetzt